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„Muss tatsächlich erst etwas passieren, bevor gehandelt wird?”

Das Thema ist längst in Emmerthals Politik und Verwaltung angekommen. Bewegt, vor allem entschleunigt hat sich bislang aber nichts: Das Überqueren der Hauptstraße in Emmern von der Straße An der Mühle zum Wiecherhof, an dessen Ecke sich das Dorfgemeinschaftshaus mit Spielkreis, Feuerwehr und DRK befindet, ist oft ein riskantes Abenteuer. Mariska Lücking kämpft mit Leidenschaft für eine Verkehrsberuhigung. Dafür, dass Jung und Alt sicher über die Straße gelangen. Wir haben mit ihr gesprochen. 

 

Wie könnte die Situation für Kinder, Fußgänger und Fahrradfahrer an dieser Stelle verbessert werden?
Mariska Lücking: „Die Gemeinde hat vom Landkreis einen mehr als unrealistischen Maßstab für die Vorgabe einer Fußgängerampel erhalten. Darum bleibt hier tatsächlich nur die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h. Wenn man sich den gesamten Bereich Emmern anschaut, gibt es für die Verkehrsschwächsten keine Möglichkeit die Straßen zu queren und selbst die Gehwege zu nutzen ist ein tägliches  Abenteuer, aufgrund der schmalen Breite. Emmerthal, besonders Emmern ist ein sehr beliebter Wohnort, speziell für Familien, was man in den letzten Jahren auch an den Entstehungen der Neubaugebiete sehen konnte und kann. Neben vielen Kindern, die ihren Schulweg entlang der Hauptstraße haben, leben aber im ‘alten Dorf’ auch noch viele ältere Menschen, die ihren Einkauf zu Fuß erledigen. Ich selbst bin Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Als Fußgänger bekommt man schon ein sehr mulmiges Gefühl, wenn die LKW gefühlt 20 cm an einem vorbei rauschen. Als Radfahrer wird man überholt, egal ob Gegenverkehr kommt oder nicht. Ja, und selbst mit dem Auto wird es oft knapp. Die Kurve am Reiterhof oder die Kreuzung zur Pyrmonter Straße sind zu eng für Autos. Dazu werden diese gerne geschnitten. An der Kreuzung Pyrmonter Straße kommt noch dazu, dass der Fußgängerüberweg schlecht bis gar nicht einsehbar ist.”


Über das Thema wird schon lange diskutiert. Warum ist noch nichts passiert?

„Das ist eine gute Frage. Es gibt sehr viele Fürsprecher für eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Das hat im letzten Jahr auch die Petition gezeigt, die überwiegend von Eltern unterstützt wurde, deren Kinder den Weg durch Emmern nehmen. 

Im letzten Jahr wurde durch den Landkreis zugesagt, dass eine Verkehrszählung stattfinden soll. Die fand aber bis heute nicht statt. Man fühlt sich vom Landkreis nicht ernst genommen. Muss tatsächlich erst etwas passieren, bevor gehandelt wird? Durch die erneut verschlimmerte Situation der Sperrung der Bundesstraße bekommt man tatsächlich das Gefühl, dass nichts dazu gelernt wurde. Ich hoffe, dass seitens der Gemeinde nun endlich gehandelt wird. Amelgatzen empfinde ich hier als gutes Beispiel. Die Hauptstraße wird zumindest zwischen sieben und 17 Uhr verkehrsberuhigt.”

 

Hast Du Hoffnung, dass sich die Lage doch noch (zeitnah) verbessert?

„Zeitnah ist ein dehnbarer Begriff. Ich hoffe, dass unser Bürgermeister Dominik Petters und auch unser stellvertretender Ortsbürgermeister Thomas Ambrust hier nun Nägel mit Köpfen machen und eine Begrenzung der Geschwindigkeit durchsetzen. Ich für meinen Teil werde hier hartnäckig weiter bohren, damit das Thema nicht in Vergessenheit gerät.”

 

Wir danken Dir für Dein Engagement und das Gespräch.

 

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