10 Fragen an den Bürgermeister Petters – Frage 3

Wir haben mit dem Bürgermeister der Gemeinde Emmerthal Dominik Petters gesprochen und ihm 10 Fragen zu unterschiedlichen Themen gestellt.

 

Das Kernkraftwerk Grohnde produziert seit Ende 2021 keinen Strom mehr. Zum Thema Atomstrom kann man stehen wie mal will. Unstrittig ist jedoch, dass das KKW lange Zeit einer der größten Arbeitgeber der Region war und noch ist, gut gebildete bzw. studierte Fachkräfte in die Gemeinde gelockt hat und für Emmerthal überdies eine wichtige finanzielle Stütze war. Wie wollen Sie diesen Ausfall auf Sicht auffangen?

Die Abschaltung des Kernkraftwerks ist für die Gemeinde Emmerthal sicherlich eine Zäsur auf die wir entsprechend reagieren müssen. Tatsächlich ist es ja aber auch so, dass diese weder plötzlich noch kurzfristig erfolgt. Selbst jetzt, schon nach dem Abschalten des Reaktors, arbeite ja weiterhin eine Vielzahl von Menschen im Kraftwerk und stellen sich dort der Herausforderung des Rückbaus. Auf alle Beschäftigten des Kraftwerkes kommt dabei eine wichtige Aufgabe, zu der sie sich nun zu stellen haben. Ich bin zunächst sehr froh zu wissen, dass auch der Rückbau in großen Teilen von der Mannschaft durchgeführt wird, die das Kraftwerk nach jahrelanger Arbeit am besten kennt. Das heißt für die weitere Entwicklung der Gemeinde aber auch, dass wir die notwendigen strukturellen Veränderungen nicht übereilt aber mit sehr viel Nachdruck verfolgen müssen. Insbesondere aus Sicht der wegfallenden Arbeitsplätze müssen wir dabei durchgehend und mit Blick auf die nächsten Jahrzehnte Veränderungen anstoßen. Für mich heißt das insbesondere, das wir neue Gewerbeflächen entwickeln und erschließen müssen. Neben dem Erwerb und der Auswahl von Fläche müssen wir dabei aber auch im Blick behalten, dass wir die entstehenden Verkehrsbelastungen aus zusätzlichem Gewerbe und dem gleichzeitigen Rückbau des Kraftwerks gut bewältigen können. Diese Entwicklung brauchen wir um den Betrieben, die heute schon in Emmerthal angesiedelt sind ausreichende Perspektiven zu bieten und ggf. auch neue Firmen hier ansiedeln zu können.