„Energiecluster Emmerthal“ – Eintritt in neues Zeitalter geplant

Die Gemeinde Emmerthal steht vor einem neuen Zeitalter. Das Kernkraftwerk Grohnde ist abgeschaltet und wird auch nie wieder in Betrieb gehen. Was bleibt: Ein riesiges Objekt, dessen Rückbau noch nicht einmal in den Sternen steht und eine entsprechende Netzinfrastruktur, um die Massen an Strom, den eines der ehemals leistungsstärksten Atomkraftwerke des Planeten produziert hat, in die Regionen zu verteilen.

Diese bereits vorhandene Netzinfrastruktur stellt sich nun als Glücksfall für die Gemeinde heraus. Denn wo Infrastruktur vorhanden ist, muss keine neue gebaut werden – und das macht Emmerthal zum Zentrum von geplanten Investitionen großer Energiekonzerne.

„Energiecluster Emmerthal“ nennt sich das groß anlegte Projekt und die Planungen nehmen immer konkretere Formen an. Das vorweg: Der Solarpark in Grohnde (s. Grafik, FFPV – Solizer) ist vom Tisch – auch weil der Bereich rechts des Rhein-Main-Links (s. Grafik) von Bauprojekten laut Petters frei gehalten werden solle. Der Solarpark in Emmern (s. Grafik, FFPV – Emmern) ist hingegen beschlossene Sache.

Ansonsten steht das Mammutprojekt am Schafenberg ganz im Zeichen von noch völlig neuen Technologien: Großbatteriespeicher. Mehrere hundert Millionen Euro sind als Investitionsvolumen im Gespräch.

Bürgermeister Dominik Petters betont: „Die Großbatteriespeicher sollen nicht das Ende der Entwicklung sein. Durch diese neuen Projekte schaffen wir Perspektiven und Potenziale für die Gemeinde und darauf aufbauend ist Emmerthal als Standort auch für ernegieintensive Unternehmen eine attraktive Adresse, was wiederum neue Arbeitsplätze schaffen kann.“ Dass die klammen Kassen der Gemeinde dringend mehr Steuereinnahmen benötigen, ist kein Geheimnis. Petters: „Natürlich erhoffen wir uns von diesen Projekten, dass sie die Einnahmenseite der Gemeinde stärken. Die sinnvolle Nutzung vorhandener Netzstrukturen trifft hier auf finanzielle Hoffnungen.“

Fest steht aber auch: Es wird sich einiges in der Landschaft um den Schafenberg herum verändern. „Das ist eine ähnliche Größenordnung wie der Bau des Kernkraftwerks Grohnde in den 70er und 80er Jahren. Wir sollten das als Chance für unsere Gemeinde sehen“, betont Petters.

Mitunter soll das bestehende Umspannwerk nicht nur umgebaut bzw. den neuen Anforderungen gerecht werden (dieses unterliegt der Zuständigkeit des Bundes), sondern der Konzern „Tennet“ plant auch ein neues Umspannwerk, quasi in direkter Nachbarschaft zum abgeschalteten KKW. Darüber hinaus sind mehrere Flächen zur Bebauung mit Großbatteriespeichern ausgegeben. Die Planungen, Stand 1. März 2025, sind der Grafik der Gemeinde Emmerthal zu entnehmen.

Aktuell laufen noch Untersuchungen zu Lärm- und Umweltschutz, insbesondere zum Schutz der Trinkwasserressourcen der Gemeinde. So geht es jetzt weiter:
– Aufstellungsbeschluss gem. §2 Abs. 1 BauGB für die 33. Änderung des Flächennutzungsplanes, Ortsteil Grohnde und Kirchohsen
– Beschluss zur Durchführung der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung gem. §3 Abs. 1 BauGB und der frühzeitigen Beteiligung der Behörden gem. §4 Abs. 1 BauGB
– Beschluss zur Ausarbeitung einer Rahmenplanung „Energiecluster Emmerthal“

 

Teile diesen Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert